Leistenbruch & Bauchwandbruch
Eine Hernie ist der Austritt von Eingeweiden aus der Bauchhöhle durch eine angeborene oder erworbene Lücke in den tragenden Bauchwandschichten. Die meisten Hernien stellen sich als sicht- oder fühlbare Wölbung dar. Hernien können in der Nabelgegend, in der Leistengegend oder an einer Operationsnarbe am Bauch entstehen. Es gibt Hernien, die angeboren sind, wohingegen andere sich langsam im Laufe von Monaten oder Jahren entwickeln. Hernien in der Leistengegend sind die häufigsten Brüche und treten bei Männern besonders zahlreich auf. In Deutschland erkranken ca. 275.000 Menschen jährlich an Leistenbrüchen und ca. 100.000 Menschen an Bauchwandbrüchen (Nabel-, Narbenbrüchen). Die Gefahr bei Eingeweidebrüchen besteht in der Einklemmung und der lebensgefährlichen Strangulation von inneren Organen. Das Risiko einer Einklemmung beträgt etwa 1–3 % pro Jahr. Aus diesem Grund sollte bei jedem Eingeweidebruch frühzeitig die operative Behandlung angestrebt werden, da die operative Behandlung von Hernien die einzige, dauerhaft erfolgreiche Therapie darstellt.
Jeder Patient wird nach gegenwärtigem Erkenntnisstand mit der bestmöglichen Operationsmethode versorgt. Für uns stehen die Wünsche und Ängste der Patienten im Vordergrund. Deshalb werden bei uns alle Therapieoptionen ausführlich besprochen und gemeinsam mit dem Patienten ein Therapiekonzept entwickelt, welches die medizinischen Notwendigkeiten genauso berücksichtigt wie Ihre Wünsche!
Leistenbruch
Unter Leistenbrüchen (= Leistenhernien) versteht man Lücken unmittelbar oberhalb des so genannten Leistenbandes, einer Bindegewebsplatte, die einen Teil der Verbindung der Bauchwand mit den Beckenknochen bildet. Der Leistenkanal tritt durch die Bauchwand und stellt eine Schwachstelle dar. Hier tritt bei der Frau ein Aufhängeband der Gebärmutter und beim Mann der Samenstrang und begleitende Nerven und Blutgefäße durch die Bauchdeck
Nabelbruch
Nabelbrüche (= Nabelhernien) sind beim Erwachsenen relativ häufig. Oft haben die Betroffenen keine Beschwerden. Bei Nabelbrüchen mit kleiner Bruchpforte kann eine Einklemmung von Bauchorganen auftreten und erhebliche Beschwerden verursachen. Am häufigsten wird das große Netz vorgefunden. Besonders bei kleinen Hernien ist Inkarzeration (Einklemmung) gefürchtet.
Bauchwand- und Narbenbruch
Bei der Narbenhernie bildet eine allschichtige Bauchwandnarbe durch ihren Mangel an Elastizität die Bruchpforte. Solche Narben sind nahezu ausschließlich Folgen früherer offener Bauchoperationen. Die sogenannte Oberbauchhernie (epigastrische Hernie) liegt im oberen Bereich des Bauches zwischen Brustbein und Bauchnabel. Bruchlücke und Ausstülpung können in diesem Fall sehr klein sein.